Neues Hitzeschutz-Bündnis Vorderland-Feldkirch

Insgesamt 30 Vertreter:innen von Pflege-, Gesundheits- und Sozialorganisationen, Gemeinden und des Landes Vorarlberg kamen zusammen, um gemeinsam das Hitzeschutzbündnis Vorderland-Feldkirch zu gründen. Sie entwickeln und koordinieren gemeinsam Maßnahmen zum Schutz vor extremer Hitze.

Wir sollten uns vom verregneten Frühsommer nicht täuschen lassen: Auch in Vorarlberg gibt es bereits längere und intensivere Hitzeperioden, die eine ernsthafte Bedrohung für unsere Gesundheit darstellen. Heiße Tage sind nicht nur anstrengend, sondern können zu hitzebedingten Erkrankungen bis hin zum Tod durch Hitzschlag führen. Im Sommer 2022 starben in Österreich zum Beispiel mehr Menschen an den Folgen extremer Hitze als durch Verkehrsunfälle. Hitze vermindert die Konzentrationsfähigkeit und Produktivität und kann sogar Frühgeburten auslösen. Auch unsere Psyche wird beeinflusst, so zeigen Studien aggressiveres Verhalten oder erhöhte Suizidraten während Hitzewellen.

Besonders gefährdet bei Hitzewellen

„Es ist unsere Verantwortung, den Hochrisikogruppen und auch den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Pflege- und Sozialorganisationen den bestmöglichen Schutz vor Hitze zu bieten,“ betont die Projektleiterin der aks gesundheit GmbH, Marlene Brettenhofer. Besonders gefährdet sind Kleinkinder, Schwangere, vorerkrankte Personen, Menschen über 65 sowie Personen, deren Wohnungen schlecht isoliert und wenig beschattet sind.

Erfolgreicher Auftaktworkshop

Das Hitzeaktionsbündnis, initiiert von der aks gesundheit GmbH, der Regio Vorderland-Feldkirch und der Deutschen Allianz Klimawandel und Gesundheit, zielt darauf ab, effektive Hitzeschutzmaßnahmen für Vorarlberg zu etablieren. „Gemeinsam können wir mit dem Hitzeaktionsbündnis viel erreichen und die Bevölkerung unserer Region für die Folgen des Klimawandels wappnen“, erklärt der Geschäftsführer der Regio Vorderland-Feldkirch, Christoph Kirchengast.

Maßnahmen des Bündnisses

  • Entwicklung von Muster-Hitzeaktionsplänen für den Pflegesektor und Sozialorganisationen, die auf Hitzewarnungen abgestimmt sind.
  • Schulungen und Fortbildungen für Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, um sie auf Hitzewellen vorzubereiten.
  • Aufbau einer praxisnahen Wissensplattform zum Thema Hitze.
  • Regelmäßige Netzwerktreffen zum Austausch und zur Entwicklung gemeinsamer Maßnahmen.

Einladung zum Mitgestalten

Alle Pflege- und Sozialorganisationen in Vorarlberg, gerne auch über die Region Vorderland-Feldkirch hinaus, sind herzlich eingeladen, Teil dieses wichtigen Bündnisses zu werden. „Das Vorhaben ist sehr begrüßenswert und hat das Potenzial zu einem Vorzeigeprojekt für andere Regionen Österreichs zu werden“, zeigt Andrea Schmidt, die das Kompetenzzentrum Klimawandel und Gesundheit an der Gesundheit Österreich GmbH (GÖG) leitet, die wegweisende Bedeutung auf. Das neu gegründete Vorarlberger Hitzeschutzbündnis wird von der GÖG wissenschaftlich begleitet. An der Teilnahme Interessierte können sich an Katharina Mohr katharina.mohr@aks.or.at wenden.

Vorbild Deutschland

Deutschland hat mit den Hitzeaktionsbündnissen in Berlin und Bayern bereits erfolgreiche Modelle entwickelt. „Wir freuen uns, mit der Deutschen Allianz Klimawandel und Gesundheit, kurz KLUG, eine erfahrene Partnerin an unserer Seite zu haben,“ erklärt Marlene Brettenhofer. „So können wir bewährte Konzepte übernehmen und in Vorarlberg innovativ umsetzen.“ Auch Dr.med. Andrea Nakoinz von KLUG e.V. betont die Bedeutung der internationalen Zusammenarbeit: „Das Projekt ist ein hervorragendes Beispiel dafür, wie wir gemeinsam und grenzüberschreitend die Herausforderungen der Klimakrise meistern können.“

KLAR! Vorderland-Feldkirch powered by Klima- und Energiefonds.
Das Projekt ist finanziert aus Mitteln des Sozialfonds Vorarlberg über den Sinnovation call # 2

Kontakt

Mag.a(FH) Marlene Brettenhofer, MPH
aks gesundheit GmbH
M: +43 664 / 802 83 742
marlene.brettenhofer@aks.or.at 

Fotocredit: aks gesundheit GmbH