Geographie & Landschaft
Wo fängt es an – wo hört es auf?
Der Grenzverlauf im Westen und Osten der Region Vorderland-Feldkirch ist aufgrund geographischer Gegebenheiten klar definiert. Im Westen verläuft die Grenze seit dem Frieden zu Basel 1499 entlang des Rheins. Im Osten verläuft die Grenze zu Dornbirn und Damüls entlang der Wasserscheide Hohe Kugel – Hoher Freschen – Furkapass – Löffelspitze. Im Süden sind es geographische und historische Merkmale, die die Grenzziehung bedingen. Einerseits bildet der Hochgerachgrat die Grenze zum Großen Walsertal und zum Walgau, andererseits ist die alte Gemarkung zwischen dem Schellenberg und Tosters die Grenze zu Liechtenstein. Im Norden ist der Grenzverlauf historisch bedingt weniger klar. Siedlungsstrukturell ist die Grenze zwischen Götzis und Klaus durch den Sattelberg, Tschütsch und den Plattenwald jedoch klar definiert.
Vom Berg ins Tal
Die Region ist geprägt von einem Ost-West-Gefälle mit einem Höhenunterschied von rund 1500m. Der Hohe Freschen thront auf 2004m über der Region, während Meiningen am Rhein auf etwa 425m liegt. Generell ist die Gegend um Meiningen und Brederis geprägt von den Mündungen der Ill und der Frutz in den Rhein, was unter anderem die fruchtbaren Böden, sowie auch die Auwälder bedingt. Den Übergang zwischen den ebenen Riedflächen und den Gebirgszügen des Walserkammes und Bregenzerwaldes bilden die Schwemmkegel der Flüsse Frutz, Frödisch und Ratzbach.
Erodieren – Transportieren – Ablagern
Die Gletscher des Rheins, der Ill und der Frutz wirkten während der vergangenen Eiszeiten bis vor etwa 12.000 Jahren so massiv in der Region, dass die Oberfläche tief ausgeschürft wurde. Nachdem die Gletscher die Region wieder freigaben, füllten die Flüsse das Gebiet durch ihre mittransportierte Fracht aus Geröll und Sediment wieder um etwa 150m auf, um auf das heutige Oberflächenniveau zu gelangen. Die Flüsse, die von den Bergen ins Tal fließen, haben wiederum riesige Schwemmkegel geschaffen auf denen einige der ersten Siedlungen gegründet wurden. Auch aufgrund der verschiedenen geologischen Gegebenheiten der Flyschzone und des Helvetikums konnten sich einerseits runde Tobel, aber andererseits auch die tiefen Schluchten „Üble Schlucht“ und „Kesselschlucht“ bilden.
Schaffa, Schaffa, Hüsle baua
Die frühesten Siedlungen in der Jungsteinzeit und Bronzezeit konzentrierten sich auf die Inselberge Ardetzenberg, Schellenberg und Liebfrauenberg. Danach wurden auch zunehmend auf und neben den Schwemmkegeln der Flüsse Siedlungen angelegt. Bereits in der frühen Neuzeit zu Beginn des 16. Jahrhunderts wurden raumplanerische Maßnahmen notwendig, um der ungeordneten Siedlungsentwicklung und der einhergehenden Zerstörung des Ackerlandes Herr zu werden. Die intensivste Siedlungstätigkeit fand mit dem Wirtschaftswachstum nach dem zweiten Weltkrieg statt, wodurch die Region zu einem durchgehenden Siedlungsband zusammenwuchs.