Klimaschwerpunkt nicht nur auf dem Papier

Seit zwei Jahren zählt das Klima zu den zentralen Schwerpunkten der gemeindeübergreifenden Zusammenarbeit in der Regio Vorderland-Feldkirch. 2021 erfolgte der Beitritt zum KLAR!-Programm, 2022 zum KEM-Programm. Ziel ist es, wirkungsvolle Maßnahmen zum Klimaschutz und zur Anpassung an den Klimawandel zu setzen und in weiterer Folge ein regionales „Klimakompetenz-Zentrum“ zu etablieren.

Umsetzung der KLAR!-Maßnahmen – ein Rückblick

Während der letzten beiden Jahre wurden im Rahmen des KLAR!-Programms 10 Maßnahmen umgesetzt. So wurden in Kooperation mit den Gemeinden ein regionales Trinkwasserversorgungskonzept entwickelt oder die Koordination im Hinblick auf Naturgefahren und Gewässer verbessert. Weiters wurden Coole Plätze in der Region erhoben und auf die Bedeutung von Hitzeschutz hingewiesen. Mit beschatteten Spielplätzen und öffentlichen Wasserzugängen reagieren die Gemeinden auf die zunehmende Zahl an Hitzetagen im Sommer – hier können Familien die heißen Tage sonnengeschützt verbringen.

Information und Partizipation der Bürger*innen sind auch für das KLAR! und KEM essenziell. So fand eine Info-Veranstaltung zum Thema „Hochwasserschutz geht uns alle an!“ statt. Den Auftakt machte eine Begehung des Holzrechens Röthis mit Experten der Wildbach- und Lawinenverbauung. Dieser Holzrechen samt Geschiebesperre hat sich beim Hochwasser im August 2022 bewährt, in dem er die unterliegenden Gemeinden vor Schäden bewahrt hat. Im Anschluss an die Begehung wurden verschiedene Vorträge angeboten. Dabei ging es auch um die Eigenvorsorge. Extreme Tagesniederschläge werden häufiger und deren negative Folgen wie Hagel, Hangwasser, Bodenerosion, Massenbewegungen und Überschwemmungen häufiger. Bmst. Jürgen Ess erklärte auf der Veranstaltung, was jeder selbst mit einfachsten Mitteln tun kann, um Schäden am eigenen Haus zu verhindern. Ausserdem gab es für die Bevölkerung die Möglichkeit, an Do-It-Yourself Gründachworkshops teilzunehmen.  

Die Stadt Feldkirch setzte einen Regengarten um und im nächsten Sommer werden Schilder und Taschenaschenbecher zur Prävention von Waldbränden beitragen.

Weiterer Höhepunkt der Umsetzung war die Klimawerkstatt der Region Vorderland-Feldkirch, die in der letzten Schulwoche angeboten wurde. Schüler*innen verschiedener regionaler Mittelschulen und Gymnasien sowie der HAK Feldkirch hatten dabei die Gelegenheit, sich mit den Folgen des Klimaschutzes und Klimawandels auseinanderzusetzen. Sie konnten sich nicht nur neues Klimawissen aneignen, sondern sich partizipativ einbringen und eigene Ideen zum Klimaschutz und zur Klimawandelanpassung entwickeln.

Dabei konnten die Schüler*innen aus insgesamt 23 Angeboten wählen – eines davon die Zukunftswerkstatt. Diese wurde nicht nur im Rahmen des Schulprogramms, sondern auch als offene Veranstaltung für interessierte Jugendliche aus der Region angeboten. Insgesamt brachten sich knapp 300 Schüler*innen bei den verschiedenen Angeboten der Klimawerkstatt ein und machten ihre Anliegen deutlich. Diese Vorschläge sollen in Form eines Begrünungsschwerpunkts in der nächsten Phase des KLAR!-Programms umesetzt werden.

Weiterführung der KLAR!-Maßnahmen – eine Vorschau

Ende Jänner 2024 erfolgt die Neueinreichung um Förderung beim Klima- und Energiefonds, damit für weitere 3 Jahre Projekte zur Anpassung an den Klimawandel durchgeführt werden können.

Neben Projekten, die die Gemeinden weiterhin selbständig umsetzen werden die Schwerpunkte der regionalen Arbeit (vorbehaltlich der Programmgenehmigung durch den Klima- und Energiefonds) wie folgt gesetzt:

• Kommunale Gebäude und Einrichtungen klimafit machen
• Berücksichtigung von Klimathemen in der Raumplanung
• Begrünungsschwerpunkt: strategische und praktische Begrünung
• Wassermanagement (Ausgleich schaffen zwischen „zu viel“ und „zu wenig“)
• Hitzeaktionsplan Vorderland für vulnerable Bevölkerungsgruppen
• Verstärkte Einbindung von Jugendlichen in Aktionen zur Klimawandelanpassung
• Do – It – Yourself: Infos, Workshops, Exkursionen rund ums Klima